Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt die Vorbildwirkung. Zur Entwicklung baukultureller Werte ist es wichtig, dass es Leitfiguren gibt. Fachkompetente Bürger sollten in Arbeitskreise und Entscheidungsgremien berufen werden. Bürgerschaftliches Engagement für baukulturelle Bildung und Aufgaben sollte Würdigung finden.
Potentielle Bauherren müssen für gestalterische und architektonische Fragen sensibilisiert werden, indem man mit ihnen frühzeitig in Kontakt tritt und Gestaltungsempfehlungen und Vorgaben bespricht. Die Kommunen selbst müssen mit gutem Beispiel bei der Gestaltung kommunaler Gebäude und Freiraumbereiche vorangehen. Baukultur muss als wichtiger Standortfaktor kommuniziert werden.
Motivierte Mitarbeiter der Gemeindeverwaltungen sollten regionale Baukultur als ein wirksames Konzept gegen Beliebigkeit, Austauschbarkeit und Banalisierung begreifen. Sie vermitteln in ihrer täglichen Arbeit Wertschätzungen und Wertmaßstäbe. Individuelle Erwartungshaltungen mancher Bauherren machen es den Entscheidungsträgern und baukulturell engagierten Bürgern oftmals schwer, Ortstypik, Alleinstellungsmerkmale und gestalterische Vorgaben zu kommunizieren. Gezielt sollten deshalb externe Fachleute für Beratungen und wichtige gestalterische Fragen eingebunden werden.
Es ist wichtig, dass die Entscheidungsträger in den Dörfern die Entwicklung von Baukultur auch als Entwicklung von Lebensqualität erkennen. Nur so können langfristige und nachhaltige Erfolge erzielt werden und eine lebenswerte Zukunft in den Dörfern auch zukünftig erhalten bleiben.